Beim Klettern gibt es zwei Möglichkeiten die Hüfte zur Wand zu positionieren: Frontal und eingedreht. Welche Position bei einem Kletterzug eingenommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Individuellen Voraussetzungen (Hüftbeweglichkeit, Kraft, Größe etc.), Wandneigung und ganz wesentlich von der Belastungsrichtung des zu haltenden Griffes.
1.) Frontal
Technik/Bewegungsbeschreibung:
Bei der frontalen Körperposition ist die Hüfte und die Schulterachse parallel (=frontal) zur Wand orientiert. Beide Knie und Zehen zeigen dabei auseinander (Froschposition). Frontal wird meist an Obergriffen und bei Schulterzügen (Seitgriffe mit Daumen nach unten) im flachen bis senkrechten oder leicht überhängenden Gelände geklettert, weil so der KSP maximal nahe zur Wand gebracht und das Gewicht damit auf die Füße abgegeben werden kann. Eine gute Hüftbeweglichkeit ist für das frontale Klettern hilfreich.
Methodik/Organisation:
Gelände/Material:
Übungen:
2.) Eingedreht
Als „eingedreht“ gelten Körperpositionen und Bewegungen, bei denen eine Rotation um die Körperlängsachse passiert. Die Seite der weitergreifenden Hand wird zur Wand gedreht. Beide Knie und Zehen zeigen dabei in dieselbe Richtung. Vor allem Seitgriffe (mit Daumen oben) und überhängendes Gelände erfordern eingedrehte Körperpositionen. Eindrehen ermöglicht so kraftsparendes Klettern in überhängendem Gelände
Vorteile des Eindrehens:
Hauptgewicht eingedreht: Brustmuskel
Hauptgewicht frontal: Oberarm- und Schultermuskulatur
Die Haltehand (im Bild: links) hält einen zum Körper zeigenden, seitlich zu belastenden Griff (Daumen oben). Das diagonale Bein wird im Lot der Haltehand positioniert (Hauptbein). Das zweite Bein wird entgegen der Belastungsrichtung an der Wand oder einem Tritt positioniert (Spielbein).
Zwischen der Haltehand und den beiden Füßen entsteht so ein Dreieck. Um möglichst viel seitliche Stabilität zu gewährleisten, sollte der Abstand zwischen den Füßen dabei nicht zu klein sein.
Zum Weitergreifen ermöglicht eine Rotationsbewegung aus den Beinen über die Hüfte bis hinauf zur Schulter maximale Reichweite bei minimalem Kraftaufwand. Der KSP wird dabei eingedreht zur Wand und in Richtung Haltehand gehoben. Die weitergreifende Hand sollte möglichst lange unterstützend mitziehen oder als Schwungarm mitwirken.
Das Hauptbein ist dabei primär für den Höhengewinn zuständig, während das Spielbein für Stabilität und Richtung sorgt.
Weitere Übungen zum Thema Körperpositionierung: