„Je besser auf den Füßen gestanden wird, umso weniger Gewicht müssen die Hände übernehmen“ - eine altbewährte Kletterweisheit. Eine gute Fußtechnik ist daher die beste und effektivste Möglichkeit, Kraft zu sparen und somit besser zu klettern. Das Problem dabei: Unsere Aufmerksamkeit neigt dazu, im Sichtfeld zu verharren. Die Füße und Beine werden dabei häufig vernachlässigt. Das Thema Fußtechnik steht daher zumeist ganz bewusst am Beginn des Technikunterrichtes in einem Kletterkurs. Was aber ist eine gute Beinarbeit? Und vor allem wie lässt sich eine saubere Fußtechnik erlernen?
Die Grundtechnik des Steigens umfasst vier wesentliche Punkte:
1. Spitze steigen
In den verschiedenen Situationen des Kletterns kann prinzipiell der ganze Schuh zur Anwendung kommen. Häufig wird es aber sinnvoll sein, im Großzehenbereich anzusteigen.
Vorteile:
Achtung: Anfänger*innen bevorzugen oft den Innenrist des Fußes, um zu treten. Dies hat meist folgende (miteinander zusammenhängende) Gründe:
Technik/Ziel:
Methodik/Organisation:
Gelände/Material:
Übungen:
2. Unbelastetes Steigen
Unbelastetes Steigen ist das Herzstück der Fußtechnik. Es ist die Voraussetzung für präzises Antreten mit der Fußspitze, weil so den Kletternden die nötige Zeit verschafft wird, um den ausgewählten Tritt an der optimalen Stelle antreten zu können. Folgende Techniken ermöglichen ein unbelastetes Antreten, ohne dabei viel Kraft in den Armen zu verschwenden:
Vorübung am Boden
Übungen an der Wand
Weitere Übungen zum präzisen Steigen:
3. Trittwechsel
Trittwechsel – oder genauer gesagt Fußwechsel am Tritt – kommen bei einer guten Fußtechnik sehr häufig zum Einsatz. Insbesondere, wenn die Routen schwieriger werden und weniger Tritte zur Verfügung stehen, wird diese Technik immer bedeutender, um Kraft in den Armen zu sparen.
Drei häufige Varianten des Trittwechsels:
4. Zug im Fuß-/Beinbereich
Je steiler das Gelände, desto wichtiger wird die Möglichkeit, mit den Füßen auch Zug am Tritt auszuüben. Einerseits um weitergreifen zu können, andererseits um aus einer stabilen Position heraus schütteln oder klinken zu können. Die Zugarbeit im Bein macht sich meist durch eine deutliche Spannung der Muskulatur der Oberschenkelrückseite bemerkbar (die Zugarbeit führt im Weiteren bis zum Heel- bzw. Toehook).
5. Fersenstellung
Der Winkel im Sprunggelenk sollte bei normalem Klettern ca. 90 Grad betragen (beste Kraftentwicklung in der Wadenmuskulatur). Es gibt aber auch Ausnahmen: Manche Tritte erfordern ein spitzeres Ansteigen von oben, also eine deutlich höhere Fersenstellung, während zum Beispiel Reibungstritte eine hängende Fersenstellung verlangen. Zu große Schuhe können auch zu einem stärkeren Heben der Ferse führen.
Übungen