Text: Doris Wenischnigger, Chefredakteurin des Magazins „Naturfreund“, Fotos: Carina Fritz, Naturfreunde Österreich
Einen schönen Einstieg setzte der Ehrenpräsident der Naturfreunde Österreich Dr. Heinz Fischer, der für sein langjähriges Engagement – vor allem für Umweltthemen – mit der „Berg-frei!“-Ehrentafel ausgezeichnet wurde. Landesrätin Mag.a Doris Kampus, Vorsitzende der SPÖ Graz und stellvertretende Vorsitzende der Naturfreunde Graz, hob in ihrer Begrüßung den Zusammenhalt und das gemeinsame Aktivsein der Naturfreunde hervor. Den langjährigen guten Austausch und die enge Verbindung zwischen Naturfreunde und der ASKÖ betonte Hermann Krist, Präsident der ASKÖ. Zahlreiche weitere Ehrengäste, darunter Michael Maurer, Generalsekretär der ASKÖ, Friedrich Macher, Vorstandsmitglied des ÖAV, Mag. Manfred Pils, Präsident der NFI, Alfred Stingl, Altbürgermeister von Graz, Mag. Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbands, Ing. Franz Zehetmayer, Präsident des ÖTK, Klaus Eichberger, Präsident des ARBÖ Steiermark, Franz Klopf von der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht sowie Klaus Zenz, Abgeordneter zum Steirischen Landtag, wünschten den Naturfreunden für ihre wertvolle Tätigkeit auch weiterhin alles Gute.
OA Assoz. Prof. DI Dr. med. Hans-Peter Hutter von der Abteilung für Umwelthygiene und -medizin an der MedUni Wien bedankte sich in seinem Gastvortrag bei den Naturfreunden für ihre Arbeit. Um gesund zu bleiben und Wohlbefinden bzw. Ausgeglichenheit zu erlangen, brauche man mehr Gegenpole zu den schädlichen Umweltfaktoren Lärm, Hektik und Stress. Dazu zählen Erholung und Bewegung in der Natur. Für ein gesundes Leben würden schon 90 Minuten Bewegung pro Woche ausreichen. Ein wichtiger Faktor sei auch das gemeinsame Erleben. In seinem Bericht stellte der Vorsitzende der Naturfreunde Österreich Mag. Andreas Schieder fest, dass gerade die Coronazeit gezeigt hätte, wie wertvoll die Erholung in der Natur und soziale Kontakte seien.
Der freie Zugang zur Natur habe daher eine besondere Bedeutung. Schieder: „Da Erholungsuchende vermehrt aus der Natur ausgesperrt werden, fordern die Naturfreunde ein Grundrecht auf freien Zugang zur Natur in der österreichischen Verfassung.“
Naturfreunde-Bundesgeschäftsführer Mag. Günter Abraham kündigte in seinem Bericht an, dass die Naturfreunde zum Thema „Freies Wegerecht und freier Zugang zu allen Seen“ eine Enquete im Parlament veranstalten möchten, um darüber mit allen Parteien diskutieren zu können.
Bei der Bundeskonferenz wurden 22 Anträge mit unterschiedlichen Themen wie Klimagerechtigkeit, Energiewende und Hüttenmanagement behandelt. Die Beschlüsse geben ein umfangreiches Arbeitsprogramm für die nächsten drei Jahre vor.
Andreas Schieder wurde mit 100 Prozent der Stimmen als Naturfreunde-Vorsitzender bestätigt. Neu ins Präsidium wurden Andreas De Bettin (OÖ), NR Ing. Reinhold Einwallner (Vbg.), NR Mag. Christian Drobits (Bgld.) und NRin Julia Herr (Wien), Andreas Widauer und Wolfgang Kinz (Bergsteigen) sowie Franz Wilfinger (Wege) gewählt. Der langjährige Alpinreferent Prof. Mag. Sepp Friedhuber wurde mit der „Berg-frei!“-Ehrentafel ausgezeichnet.
Die goldene Ehrenplakette erhielten Gerda Weichsler-Hauer, Mag. Thomas Lehner und Roman Zöhrer. Gregor Krenn und Dr. Marcellus Schreilechner wurden mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Auch einige Topsportler*innen der Naturfreunde wurden vor den Vorhang geholt: die Kletterinnen und Kletterer Katharina Ritt, Lukas Knapp, Kevin Amon, David Zinsler und Naima Gringl, Angelino Zeller und Daniel Wiener vom Paraclimbing-Team sowie die Mountainbike-Orienteering-Athletin Marina Reiner. Severin Pager und Michael Kohlhuber erhielten als Vertreter des dritten Alpinkader-Lehrgangs für ihre großartigen Leistungen ebenfalls viel Applaus.
Den acht mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizierten Naturfreunde-Hütten – Gföhlberghütte, Traisnerhütte, Naturfreundehaus Knofeleben, Höllensteinhaus, Rohrauerhaus, Schutzhaus Hochanger, Tauplitzhaus und Buchsteinhaus – wurde mit je 2000 Euro für ihr Umweltengagement gedankt.
Ab heuer wird von einer Jury die „Hütte des Jahres“ gewählt. 2023 ist dies das Padasterjochhaus, die höchstgelegene und mit 116 Jahren älteste Naturfreunde-Hütte.
Die Naturfreunde bedanken sich bei allen sehr herzlich, die zum Gelingen der Bundeskonferenz beigetragen haben.